Nachdem ich am Montag, wie schon geschrieben mit dem Zug im Zentrum des Kontinents angekommen bin und mir mit Hanna aus Deutschland am Abend einen supergesunden Hühnerstreifensalat gemacht habe (Kostenpunkt 20$ bei Coles - also nicht unbedingt ein Schnäppchen), haben sich im Hostel schnell die Leute gefunden, mit denen ich die nächsten Tage in der Wildnis verbringen würde (also die dieselbe Tour wie ich gebucht haben). Mit dabei unter anderem Jurgen aus Holland (deshalb keine Ü-Stricherl), Rossana aus Italien, Julia aus Deutschland und Phillippo aus Frankreich. Das waren so die Leute mit denen ich auf der Tour am meisten zu tun hatte. Jurgen habe ich interessanterweise in Melbourne im Hostel schon getroffen, wo er auch ein Zimmer mit mir geteilt hat. Auch im Haven (mein Hostel in Alice Springs) ist er wieder mein Zimmer-Co neben einem älteren Ehepaar aus Canada (die übrigens trotz ihres Alters jenseits der 60 wirklich super drauf waren - so will ich mal sein, wenn ich alt bin). Australien ist eben ein Dorf ;-)
Am Dienstag war noch Stadtbesichtigung mit den Mädels aus meinem Hostel angesagt, welche aber angesichts von Temperaturen von 42°C recht schnell im Hostelpool geendet hat. Am Abend gabs dann noch ein schnelles Bierchen, bevor es um 22 Uhr ins Bett ging. Der Tourbus sollte uns ja am Mittwoch um 6:10 Uhr abholen, was bedeutete: Aufstehen um 5 Uhr.
Also gings dann am Mittwoch um 5 Uhr los. Aufstehen, dank Stromausfall im Dunklen duschen und Sachen packen und noch schnell etwas frühstücken. Überflüssiges Gepäck einlagern, Wertsachen in den Safe und schon stand unser Minibus (24 Plätze) und unsere Tourguide, Fahrerin und Kindergartentante Tegan da.
Erste Station nach etwas 4 Stunden Busfahrt war dann Kata Tjuta, eine Gesteinsformation ähnlich dem Uluru inmitten der Outback Steppe (wir haben gelernt, daß der Outback eigentlich keine Wüste ist, sondern eine Semi-aride Steppe - die "Wüste" war auch unerwartet grün, da es speziell die letzten Jahre ungewöhnlich viel geregnet hat). Nach der Einweisung durch Tegan (feste Schuhe und Wasser, Wasser, Wasser), gings dann auf den etwa 3-stündigen Walk in das Innere von Kata Tjuta).
Der Wettergott meinte es schon am ersten Tag wirklich gut mit uns. Strahlender Sonnenschein, aber für die Gegend eher verhaltene Temperaturen (etwa 33°C). So konnten wir die Schönheit von Kata Tjuta genießen ohne den Hitzetod fürchten zu müssen.
Am Rückweg aus den Hügeln wurden wir von Tegan mit Nachdruck aufgefordert, Tempo zu geben, da es nun galt, das Sunset Viewing Area beim Uluru (Ayers Rock) zu erreichen. Also gings schnell zum Bus zurück und ab die Post über den Stewart Highway zum Uluru. Dort warteten natrülich schon die verschiedensten Tour-Gruppen auf den Untergang der Sonne um etwa 19 Uhr. Interessanterweise war gar nicht der Uluru selbst das Motiv meiner meisten Photos, sondern die Sonne selbst, die die rote Wüste in ein atemberaubendes, rotglühendes Inferno verwandelt hat.
Nach Sonnenuntergang ging es dann mit dem Bus in unser Lager für die kommende Nacht, wo es zuerst einmal unter die Dusche und dann zum australischen BBQ ging. Obwohl sich die Leute aus der Gruppe noch keine 24h kannten, entwickelte sich hier ein ein tolles Zusammengehörigkeitsgefühl. Die Mischung aus älteren und jüngeren Leuten aus allen Teilen der Welt war absolut optimal.
Die Leute hatten die Wahl, entweder im Zelt zu schlafen oder in einem traditionellen australischen Schlafsack vulgo Swag. Die meisten Asiaten wählten das Zelt, die meisten Europäer den Schlafsack, mit dem ja unter freien Himmel übernachtet wurde.
Der Begriff "Übernachtung" ist an dieser Stelle allerdings eventuell nicht ganz angebracht, da uns Tegan schon beim Abendessen eröffnet hat, daß wir am nächsten "Tag" um 3:45 Uhr auszustehen hätten. So war es dann auch. Mitten in der Nacht wurden wir geweckt, mußten unsere Swags verräumen und hatten 10 Minuten fürs Turbofrühstück. Dann gings per Bus auf die andere Seite des Uluru, um den Sonnenausgang zu beobachten.
Wieder war die aufgehende Sonne eigentlich spektakulärer als Uluru selbst, welcher aufgrund der Bewölkung von der Sonne leider nicht direkt beschienen wurde.
Anschließend ging es zum base-walk um den Uluru, welcher auf 11km oder 3h einmal um den Felsen führt. Wieder hatten wir das Glück, daß wir tolles Wetter hatten, sich die Temperaturen aber im Rahmen gehalten haben.
Nach einer Führung durch einen Führer der Native Australiens, welcher uns die Geschichte des Uluru aus der Sicht seines Stammes und über das frühere und jetzige Leben in Steppe erzählt hat, ging es dann mit dem Bus wieder auf eine 4-stündige Fahrt zum Kings Canyon, auf der wir auch die Gelegenheit hatten, uns mal im wirklich extrem roten Sand des Outbacks auszutoben.
Dort trafen wir am früher Abend ein und bezogen unser Lager, welches dieses Mal wirklich mitten im Nichts lag, worüber ich extrem entzückt war. Zum Abendessen gab es Chicken-Curry (selbst gekocht natürlich).
Vorher gingen aber Jurgen, Julia und ich noch auf Schlagen- und Spinnenjagd. Gefunden haben wir bzw. hat uns aber keine.
Nach dem Abendessen, bei dem uns eröffnet wurde, daß wir am kommenden Morgen ausschlafen dürften - Tagewache um 5:15 Uhr, krochen wir wieder alle in unsere Swags und hatten dieses Mal einen Blick in den Himmel praktisch ohne störende Lichteinflüsse aus der Umgebung. Um etwa 2 Uhr nachts bin ich aufgewacht, um, nachdem ich realisiert hatte, wo ich bin, fassungslos in den Himmel zu blicken, welcher mir - nun völlig klar - die Milchstraße in ihrer vollen Schönheit präsentierte. In Europe wird man diesen Anblick aufgrund des Lichtsmogs nur selten zu Gesicht bekommen, aber hier - unglaublich. Um 5:15 Uhr wurden wir dann wieder geweckt, und wir hatten wirklich das Gefühl ausgeschlafen zu haben (zumindest im Vergleich zur Nacht vorher).
Wir fuhren zum Einstieg zum Kings Canyon, wo wir wieder unterwiesen wurden, ja genug Wasser mitzunehmen.
Nach einem kurzen Anstieg wanderten wir dann an der Oberseite des Canyons entlang, um dann im Garden of Eden, einer Oase in der Mitte des Canyons anzukommen.
Damit war die Tour leider schon fast vorbei, gerade jetzt, wo man eben erst Freundschaften geschlossen hatte. Am höchsten Punkt des Canyons bot uns dann Tegan an, mit unseren Kameras Gruppenphotos zu schießen.
Nun sitze ich nach meinem Frühstück auf dem Hostelbalkon bei 35°C im Schatten neben dem Pool und schreibe über meine Erlebnisse. Die Woche hier im Outback war phantastisch. Ich kann jetzt definitiv sagen, daß meine Entscheidung, die Reise anzutreten die beste Entscheiung ever war. Ich bin glücklich hier und froh, daß ich noch fast 4 Monate übrig habe, obwohl die Zeit hier anfängt zu rasen. Übermorgen gehts dann nach Queensland, welches wieder ganz anders aussieht als der Outback. Nina steigt bald in den Flieger, um sich mit mir am Montag in Cairns zu treffen. Und dann heißt es wieder: Road trip!
Hallo Mark, ein paar Sätze an Dich, mehr erlauben Kopf und Wirbelsäule noch nicht.
AntwortenLöschenLebensfreude pur spricht aus Deinem Bericht, bei diesen Aufnahmen, die uns ein nur ein bisschen die
fast schon paradiesische Landschaft zeigt, verständlich.Dieser Himmel!!!!Und dann auch noch die Nächtigung
in freier Natur..Bin glücklich, dass Du diese Abenteuer erleben kannst.
Und nun ist Nina in der Luft........!Wünsch Euch beiden schöne Wochen.
Meine positive Winterstimmung hat sich etwas eingetrübt, der Sturz auf Kopf und Wirbelsäule war heftig, bin
aber guter Dinge, dass sich alles wieder zum Guten wendet.Tut halt noch sehr weh.
Liebste Grüße an Dich und dann auch an Nina, Mama
Man merkt, das Denken fällt noch schwer.
AntwortenLöschenYeah - Urlaubsfeeling is back! Danke für den tollen Bericht!
AntwortenLöschenIch freue mich sehr, dass du in den letzten Tage so viel SCHÖNES erlebt hast und dabei auch noch so nette Leute kennenlernen konntest!
Das 'Eintauchen' in eine andere Welt, gibt einem auch noch für später ganz irrsinnig viel...(klingt jetzt irgendwie blöd, aber du weißt eh was ich meine).
Hattet ihr gar keine Angst beim Übernachten im Freien, dass da irgendwas über das Gesicht krabbelt?? Gibt's dort nicht so viele giftige Tiere? Ihr wart ja einmal mit einem Führer eines Stammes unterwegs - war das ein Aborigine?
Viele Grüße, Nathalie (und neues pelziges Familienmitglied 'Chipsi')
Genial!!!! :-)
AntwortenLöschenHaben Ninjes am Flughafen Verabschiedet und jetzt ist sie in luftigen Höhen. Viel Spaß euch zwei!!
Bussl, Edith
Hab nach und nach nochmal die Bilder studiert.Könnt heulen - so schön ist es dort.Allein
AntwortenLöschendie kleine Oase mit dem einfallenden Sonnenlicht... was für eine Aufnahme oder der Sonnenaufgang -als
begänne der Himmel zu brennen, die rote Erde(Sand), die rotbraunen Felsen, ich kann Dein Glücklichsein
verstehen.