Hobart darf nicht Salzburg werden

Ich bin nun dem australischen Festland (und den Millionenstädten) entflohen und in Hobart (Tasmanien - liebevoll von den Australiern auch Tassi genannt) gelandet. Hier ist alles ... ganz anders. Viel habe ich von der Landschaft ja noch nicht gesehen, weils fast dunkel war, als ich angekommen bin. Vieles hat mich sofort an Salzburg erinnert. Zu allererst: Es hat natürlich gepisst ohne Ende. Das Wetter hier ist ungefähr so wie in Salzburg im April. Die Stadt selbst hat ungefähr die Größe von Salzburg, jedoch war die Innenstadt um 21 Uhr praktisch ausgestorben. Gerade mal beim KFC gabs noch einen Burger, sonst wäre ich essenstechnisch wohl leer ausgegangen. Mäc, Subway etc. gibts zwar, die waren allerdings zu dieser Zeit schon zu. Nach Sydney und Melbourne ist so ein kleines Städtchen eine ganz neue Erfahrung, wobei die Hälfte der Tasmanier hier lebt. Außerhalb dürfte es also pure Wildnis geben.

Mein neues Hostel ist ebenfalls eine neue Erfahrung. Es ist recht ... sagen wir mal ... familiär, allerdings von der Ausstattung her etwas gewöhnungsbedürftig. Mein Zimmer hat etwa 9 m², und enthält außer 3 Betten (von denen ich wieder mal das einzige oben bekommen habe - d.h. ich kann mich nicht mal hinsetzen im Zimmer) und ein Waschbecken gar nichts (mehr würde da auch nicht reinpassen). Die Duschen haben was von einer Kaserne: Ein Raum mit mehreren Duschköpfen, die durch Wellblech getrennt sind. Keine Ablagen, gar nix. Ausstattungstechnisch wohl das "einfachste" Hostel, in dem ich bisher gehaust habe.

Interessant war heute auch mein Flug mit TigerAir. Die Flüge sind unglaublich günstig, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich noch allzu viele Flüge (zumindest zurück nach Melbourne muß ich mit denen ja noch) mit denen absolvieren möchte. Die Sitze machten schon beim Einsteigen einen recht wackeligen Eindruck, und bei Aktivieren des Umkehrschubs bei der Landung hat die Kiste gescheppert, wie ich das vorher noch nie erlebt habe. Die Vibrationen haben wohl auch gleich den Mechanismus für die Sauerstoffmasken an einem Platz ausgelöst. Die Leute haben nicht schlecht geschaut.

Morgen um 11 treffe ich mich mit Anita aus England. Sie ist eine derjenigen, die die nächsten paar Tage mit dem Auto die Insel erkunden wollen. Mal sehen, wie sich deren Pläne mit meinen vereinbaren lassen (haben ja fünf Tage mehr Zeit als ich).