Freitag, 7. Februar 2014

Zurück an die Ostküste

Nachdem ja für den 8. Februar das Treffen mit Florian aus München vereinbart ist, mußte ich mich schön langsam von der Westküste an die Ostküste begeben. Da ich noch einige Tage Zeit hatte, entschied ich mich nicht für den direkten Weg, sondern für eine etwa 350km lange Strecke, welche über den Lewis-Paß führt. Dort erhoffte ich auch noch die eine oder andere Möglichkeit für einen Walk in den Bergen. Bevor ich auf den Paß hinauffuhr, machte ich noch für eine Nacht Halt auf einem wirklich netten DOC-Campingplatz, welcher an einem kleinen Bach lag, in dem man auch nach Gold schürfen konnte. Hatte leider meine Schürfausrüstung gerade nicht dabei, sonst wäre ich jetzt sicherlich schon Millionär.


Am nächsten Tag entschied ich mich dann in den Bergen um den Lewis-Paß den Lake Daniells Walk zu machen, was etwa 17km Weg in mäßig schwierigem Gelände bedeutete. Durch verwunschene Wälder, Bäche mit blauem Wasser und Trollwohnstätten führte mich mein Weg zum Lake Daniells.




Die nativen Pflanzen und Tiere in Neuseeland haben große Probleme mit eingeschleppten Tierarten, die die ansässigen Arten verdrängen. Eine dieser eingeschleppten Arten ist das Wiesel. Am Photo unten sieht man, wie die Neuseeländer damit umgehen. Auf meinem Weg zum See habe ich hunderte Fallen gesehen, in denen erschlagene Wiesel (und andere Kleintiere) zu finden waren. Das erklärt vielleicht auch, warum die Neuseeländer bei der Einreise eher auf der lästigen Seite sind. Die müssen offenbar die ganzen eingeschleppten Tierarten wieder ausrotten.


Am Lake Daniells war ich dann wie auf der ganzen Strecke dorthin komplett alleine. Direkt am See steht eine Hütte, die man für 15$ pro Nacht und Person mieten kann. Hat mich irgendwie an unsere Hüttenabende im Lungau erinnert. So mit Feuerstelle, Plumpsklo, kein Strom, kein Handyempfang.
Leider kann ich nicht behaupten, der erste Österreicher an diesem Spot gewesen zu sein. Da waren schon welche vor mir da. Sonst hätte ich natürlich die rotweißrote Fahne gehißt, die Bundeshymne gesungen und die Hütte nach mir benannt.
Nachdem ich ja weit und breit der einzige Mensch war, wieder mal meine Badesachen vergessen hatte und unbedingt in den See springen wollte konnte ich nicht umhin, wieder mal textilfrei baden zu gehen.
Fazit: Bisher sicherlich der wärmste See mit geschätzten 20°C.




Am Paß selbst konnte ich es mir natürlich nicht nehmen, noch einen Walk zu machen. 17km waren einfach zu wenig, sodaß ich nochmals 7km draufgesetzt habe. Nach einer bitterkalten Nacht auf der Paßhöhe (lag auf etwa 900m - da war die Nacht noch um einiges kälter als sonst) fuhr ich dann weiter Richtung Christchurch, wo ich gestern dann angekommen bin.


Auf dem Campingplatz in Spencerville, auf dem ich schon meine erste Nacht in Neuseeland verbracht habe, beschäftigte ich mich am späten Tag hauptsächlich damit, mich und meine schon grauenvoll stinkende Kleidung (das Auto muffelte schon richtig nach meinen verschwitzten Socken wieder vorzeigbar zu machen. Weil am Abend dann noch Zeit war, machte ich noch einen kleinen Walk am Strand in der Nähe des Campgrounds. 14km waren es auch wieder.



Heute war dann wieder Organisationstag. War in Christchurch beim Friseur (war gar nicht so einfach, einen zu finden, den mein Nawi kannte und der nicht aufgrund von Erdbebenschäden geschlossen war), hab mir eine Reserve-SD-Karte gekauft und wollte mir auch eine Reserve-Luftmatratze kaufen, da meine in der Früh jetzt immer verdächtig wenig Luft hat. Letzteres habe ich aber leider nicht gefunden (auf KMart NZ war leider kein Verlaß), da muß ich mir was anderes überlegen.
Während ich mein Camp am Lake Ellesmere, ein Brackwassersee in der Nähe von Christchurch (braune Brühe), aufgeschlagen habe, hat sich Florian gemeldet. Er ist jetzt in Christchurch gelandet und verbringt die erste Nacht im Motel. Morgen treffen wir uns dann und planen, wenn wir uns sympathisch sind, unsere weitere gemeinsame Weiterreise.

3 Kommentare:

  1. War noch ganz gefangen vom dem irre tollen 4. Foto (wirkt ganz unwirklich), als ich zum nächsten Bild kam... Also echt Mark! Natürlich verstehe ich die Probleme mit eingeschleppten Tieren, die den einheimischen Viecherln den Garaus machen, aber fotografieren brauchst 'so etwas' echt nicht! Es reicht völlig wenn du es uns erzählst (wir müssen nicht alles SEHEN), wir glauben es auch so.
    Außerdem hätte ich schon einen Vorschlag für ein humaneres Beseitigen der Wiesel. Eine Mark-Socke hinter das Ei legen und die Fellknäuel stellen in sekundenschnelle die Patschen bzw. die Pfoti auf. Wäre das nicht eine Marktlücke? Mal überlegen wie viel du verlangen könntest...(das Urlaubsbudget muss eh aufgebessert werden).
    Bei deinen Worten - 'auf der ganzen Strecke komplett alleine...kein Handyempfang, kein Strom' - sehe ich schon deine Mama mit entsetztem Gesicht vor dem PC sitzen! Also wirklich...aus Rücksicht auf das seelische Befinden deiner Familie, wären uns in Zukunft folgende Beschreibungen lieber- zum Beispiel: vielbesuchte Aussichtsplattform; beliebter Volksstrand; musste mich durch die Menschenmenge wuzeln u. s. w.!!!!!!!!!
    Liebste Grüße, Nathalie

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  2. Nathalies Kommentar-- wie immer köstlich und sie hat soooo recht.
    Von den Fotos gefällt mir das erste am Besten, beim vorletzten dachte ich (wirklich), dass Du nun wahrlich
    Naturlocken bekommst, um dann gleich von Deinem Friseurbesuch zu lesen....
    Toll, dass nun Dein Bekannter eingetroffen ist und Ihr eventuell gemeinsam weiterreist.
    Und.....den Bericht über die Hütte fand ich sehr komisch ..
    Ganz liebe Grüße, Mama

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  3. Kilometerlanges Wandern, Nacktbaden, schlafen unter Sternenhimmel (auch wenn leider sehr kalt) - das ist Freiheit! :) Lauf zu den Käfigen und schenke den armen Tierchen auch die Freiheit! ;) soo arg schädlich können die doch nicht sein. . ?
    Hübsches Knusperhäuschen, und schade ums viele Gold...(Was das alles für hübschen Schmuck ergeben hätte. . :D )
    Sonnige Grüße an dich und Flo und gutte Reise euch Zweien! :*

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