Nach der ersten Nacht in meinem neuen Schlafsack war ich erstmal begeistert. Kein Frieren mehr - richtig kuschelig warm, das Teil. Genau das Richtige für die Berge, auf denen es auch im Sommer immer wieder mal schneit (für die nächsten Tage ist Schnee bis auf 1400m angesagt). Und ich werde mich viel im Gebirge bzw. am Hochplateau aufhalten.
Nach dem Kurzaufenthalt auf der besagten Halbinsel beschloß ich, die Ostküste runterzufahren, eventuell bis Invercargill. Ich dachte mir eben, Ostküsten sind erfahrungsgemäß super, also muß es hier auch so sein. Nach 200km Fahrt gen Süden war ich etwas enttäuscht. Die Küste kann hier nicht recht viel. Viele langweilige Monokulturen auf dem Weg, der "Strand" nur Schotter und ausgebrannte Autos.
Vielleicht wirds weiter unten oder im Westen noch besser, auf jeden Fall habe ich mich bei Timaru entschieden, ins Landesinnere zu fahren. Mein Ziel war das Hochplateau bzw. der Lake Tekapo knappe 100km von der Küste entfernt. Am Hochplateau konnte man aus der Ferne schon die schneebedeckten Gipfel der 2000er und 3000er des Gebirges, das die Südinsel durchzieht sehen.
Kurz vor der Ortschaft Tekapo tauchte dann Lake Tekapo am Horizont auf, dessen Ablick bei mir erstmal die Kinnlade runterklappen ließ. Kristallklares, türkis schimmerndes Wasser, groß wie der Wallersee (oder noch größer).
Dieser See durfte natürlich nicht jungfräulich bleiben, ergo sprang ich gleich mal in die Badehose und dann ins Wasser. Der See wird von einem Fluß aus dem Gebirge gespeist, welcher hauptsächlich Schmelzwasser führt. Entsprechend kalt ist er auch (im Jänner erreicht er seine höchste Temperatur mit 17°C). Wie kalt er ist, versuche ich auf dem Photo unten ungefähr zu vermitteln.
Nach einer etwa einstündigen Wanderung durch die umliegenden Wälder, suchte ich mir dann wieder mal ein kostenloses Nachtquartier auf einer Picnic-Area in der Nähe.
Die Nacht war wieder mal kalt und regnerisch, sodaß ich am nächsten Morgen (also heute) mein nasses Zelt einpacken mußte und mich auf die Suche nach Sonne zum Trocknen machte. Das Wetter am Lake Tekapo wurde besser, sodaß ich mein Zelt trocknete, frühstückte und dann beschloß, Mount John zu besteigen, welcher sich südlich des Sees erhob. Der Berg war zwar nur ein Hügel (gute 1000m ü. NN), bot aber einen tollen Ausblick auf den See und aufs Umland.
Anschließend gings etwa 50km weiter zum großen Bruder des Lake Tepako, zum Lake Pukaki. Etwa 30km lang reicht er fast bis zum Mount Cook, dem höchsten Berg von Neuseeland, welcher etwa dieselbe Höhe hat wie der Großglockner. Lake Pukaki mußte natürlich gleich wieder beschwommen werden und war kein bißchen wärmer als Tepako.
Nach dem Bad im eiskalten See wollte ich dann auch mal wissen, wo denn das ganze Wasser herkommt und bin die 50km von der Südspitze des Pukaki Richtung Mount Cook gefahren.
Bei Anblick der 3000er, die sich vor mir zeigten, begrub ich gleich mal mein Vorhaben, einen davon zu besteigen, da ich für dieses Gelände und die dort herrschenden Temperaturen einfach die Ausrüstung nicht mithabe.
Trotzdem mußte eine kleine Wanderung zum Fuße des Tasman-Gletschers sein, welcher sich östlich des Mount Cook ins Tal quält und leider Jahr für Jahr ordentlich an Volumen verliert.
Leider wurde es am Rückweg aus dem Tasman-Valley wieder so spät, daß ich mir einen (gratis) Camp-Platz am Lake Pukaki suchen mußte. Eigentlich wollte ich zu einem Fast-Gratis Campingplatz mit Dusche etwa 130km entfernt fahren, was sich zeitlich nun nicht mehr ausgegangen ist. Spätestens morgen ist aber eine Dusche dringend nötig, da die letzte dann schon 4 Tage her gewesen sein wird. Alleine unterwegs zu sein hat geruchstechnisch schon auch Vorteile.
Ja logisch, kaum bin ich weg gibt's kein Waschen mehr.. ;) - wobei, die Seen sind vermutlich reiner als das eine oder andere Duschwasser.
AntwortenLöschenWunderschöne Bilder und lässige Wandergegend - warum noch mal bin ich nicht dort? :(
Busssiii
Hallo Mark,
AntwortenLöschenNeuseeland schaut so ganz anders aus als Australien(bis jetzt) und es scheint wirklich Ähnlichkeit mit
Österreich zu haben.Zumindest siehst Du dort auch schneebedeckte Berge, `musst` den Winter also
nicht ganz missen.Deiner Kleidung und dem Bad nach zu urteilen, ist es aber doch warm tagsüber.
Ich war wirklich froh, zumindest eine Person auf den Bildern zu entdecken und kann nur hoffen, dass
bei Deinen Wanderungen der eine oder andere Gleichgesinnte auftaucht.Weil so ganz alleine..........naja.!
Jedenfalls viel unberührte Natur und Weite...
Bei uns gabs heute einen" Wintereinbruch".Die Schneeflocken ließen sich zählen, aber wenigstens
hat der Föhn aufgehört. Hat bei vielen aufs Gemüt gedrückt (müde etc.).Werd jetzt noch eine Runde
gehen, damit ich mir den faulen Fernsehabend auch verdiene.
Liebste Grüße von daheim, Mama
Mein lieber Cousin!
AntwortenLöschenWenn ich mir das erste Foto genau ansehe...du hast doch als Kind schon immer gerne gezündelt...
...ich dachte echt, diese Phase wäre vorbei! Also wirklich, kannst dich schon ein wenig zusammenreißen!!
Und was die fehlende Körperhygiene anbelangt; somit ist auch gleich erklärt, warum du fast überall ALLEINE auf den Fotos bist. Sind die Tiere auch gleich tot von den Felsen gefallen oder gab's einfach keine?
Liebste Grüße, Nathalie
Aber Nina hat recht. Wenn Du in jeden See springst, dann reicht es schon - mit der Körperhygiene.
AntwortenLöschenReicht sicher in den See zu springen, auch gar nicht kalt oder so ;) Wie du gesagt hast Mark, NS sieht mehr oder weniger genau so aus ( von der Landschaft her ) wie Ö. , dennoch sind deine Dokumentionen hamma geil und Aleks hat mich gefragt ob sie einige Bilder für ein Referat verwenden darf, nachdem ich zu Faul war dich zu fragen hab ich mal Ja gesagt ;) Hoffe es stört dich nicht :P ( Sie hat nen 1er darauf bekommen :D )
AntwortenLöschenLg dein Bruder ;)
Mark wie neidisch muss ich noch werden? :D haha das sind wundervolle Landschaften und ich will da auch hin :D
AntwortenLöschenLg Aleks :D