Sonntag, 19. Januar 2014

Haere mai, Aotearoa (Willkommen, Neuseeland)

Nach tränenreichem Abschied (sogar zwei Mal, weil Ninas 380er dank technischer Probleme nicht abheben konnte- sie durfte noch einen Tag läger auf Airline-Kosten in Sydney bleiben) bin ich in meinen JetStar-Flug eingestiegen und nach drei Stunden in Christchurch um 0:45 Uhr Ortszeit angekommen. Mein erster Eindruck war: Boah, ist es hier kalt. Ja, Neuseeland hat klimatechnisch nicht mit Australien gemein. Bisher war mir eigentlich meistens zu kalt. Da ich für die erste Nacht keine Unterkunft gebucht habe, mußte ich am Flughafen übernachten, welcher ebenfalls kalt und sehr ungemütlich war. Fazit: Kein Auge zugetan.
Um 7 Uhr in der Früh ging dann der Bus ins Zentrum, in dem ich mein Auto abholen sollte. Hier machte ich gleich die Bekanntschaft mit der für Fremde etwas seltsamen Gastfreundschaft der Neuseeländer. Der Busfahrer war gleich mein Bester Freund und hat mich dazu eingeladen doch gleich eine ganze Runde mit ihm durch die Stadt zu fahren und mir (auf seiner Route natürlich) die Stadt zu zeigen. Am meisten interessiert war er wohl an den Erdbebenschäden. Von denen hat er nämlich am meisten geredet. Und tatsächlich ist die halbe Stadt eine Baustelle, auf der kaputte Gebäude abgerissen und neue gebaut werden (das Beben war vor drei Jahren und hatte die Stärke 7,1 - es wurde extrem viel zerstört, und 170 Leute sind dabei gestorben).


Nach meiner Stadtrundfahrt bin ich dann hundemüde zur Autovermietung gegangen (mit vollem
Marschgepäck natürlich) und habe gehofft, daß ich mein Auto gleich bekomme. So wars dann auch, sodaß ich gleich mit meinen organisatorischen Fahrten für meinen Aufenthalt beginnen konnte. Das wichtigste zuerst: Internet. Um 10 Uhr vormittags war ich dann schon wieder online. Dann gings in den nächsten Supermarkt, um Proviant und Gas zu kaufen, und anschließend auf eine Orientierungsfahrt durch Christchurch - dank Erdbebenschäden nicht die schönste Stadt, jedoch voller netter Menschen.
Am späten Nachmittag suchte ich mir dann einen Campingplatz, um mal Schlaf nachzuholen. Nach Zeltaufbau und Abendessen bin ich dann noch eine Stunde lang auf einen Walk gegangen, um mir mal die Gegend anzusehen.


Die Nacht am Campingplatz war zwar erholsam, weil lang (hab 12h geschlafen), jedoch wars trotz Schlafsack, Inlay und Schiunterwäsche zu kalt. Auch wenns am Tag angenehme Temperaturen hat, kühlt es in der Nacht extrem ab (7-8°C).
Also war meine erste Mission am Morgen: Ab zum KMart, um einen wärmeren Schlafsack zu kaufen (sollte bis 2°C angenehm warm sein).
Mit meinem Auto war ich nicht sehr zufrieden. Es fuhr zwar ganz nett, hatte aber einen extremen Spritverbrauch (Joszep, den ich im Oktober in Sydney getroffen hatte, hat mich vor Nissans schon gewarnt). Nach 110 Kilometer bin ich zur Tankstelle gefahren: 10,5 Liter (wobei ich schon ein bißchen in der Stadt herumgefahren bin). Eindeutig zu viel. Da hätte ich mir gleich Hintis Saufi ausleihen können (der hat aber Allrad, 6 Zylinder und 200 PS). Also zurück zur Autovermietung und erklärt, daß mir die Kiste die Haare vom Kopf frißt. Habe gleich nach einem Toyota gefragt (Joszeps Empfehlung) und ohne viel Verhandeln einen Toyota Corolla bekommen, der nicht nur 10 Jahre jünger ist, sondern 2 Liter weniger braucht und 130 PS hat. Bin echt begeistert von der neuseeländischen Kundenorientierung. Der Kerl bei der Autovermietung meinte, daß das Auto zwar etwas teurer wäre, das aber schon OK wäre, weil die Mietdauer so lange ist.
Mit dem Deal sehr zufrieden gings dann Richtung Akaroa bzw. auf die Banks Peninsula. Dort konnte ich erstmals die Schönheit des Landes bestaunen.




Der erste Eindruck: Neuseeland ist ähnlich wie Österreich und anders zugleich. Ich kann aber Österreicher gut verstehen, wenn sie hierher auswandern. Es gibt wohl kaum ein Land am anderen Ende der Welt, das unserem ähnlicher ist.
Ich sitze gerade an meinem Schlafplatz für heute Nacht. Es ist gerade erst dunkel geworden (22:15 Uhr), sodaß ich mir hier Zeit lassen kann, eine Campsite zu finden. Das ist toll an NZ: Es ist ewig hell.


Mal sehen, ob mein neuer Schlafsack hält, was er verspricht. Es ist nämlich schon wieder saukalt, und der Wind geht.

6 Kommentare:

  1. Lieber Mark,
    hab mich gestern im Internet über Neuseeland "schlau" gemacht und daher schon gewusst, dass
    es auch im Sommer sehr kühle Nächte dort gibt(incl.Schneefall bis in höhere Lagen) und hoffe, dass
    Dich der neue Schlafsack warmhält.Schön, dass die Leute dort so gastfreundlich sind, so fällt Dir das
    Einleben leichter. Bin neugierig, ob Dein erster Eindruck, dass Neuseeland Österreich ähnelt, bleibt.
    Glaub, dass es dort etwas abwechslungsreicher ist, die Pflanzen-und Tierwelt betreffend.Wir alle finden es so schade, dass Du nun wieder alleine durchs Land ziehst, unter anderem auch, weil wir uns nun wieder mehr
    Sorgen machen werden. Hattest Du nicht in Sydney jemand aus Neuseeland kennengelernt?Vielleicht
    triffst Du aber auch an einem Zeltplatz Leute, denen Du Dich anschließen könntest.Auf dem Foto sind zumindest ein paar Leute zu sehen (im Gegensatz von so einigen Plätzen in Australien).
    Hier ist noch immer kein Winter in Sicht, obwohl, am Goldeggersee waren gestern viele Eisläufer und
    die Loipe hält noch immer. Aber halt keine Winterstimmung, wenn man aus dem Fenster sieht oder
    durch den Wald wandert. Ganz eigenartig - mir gefällt es nicht, weil die Freude über das kommende
    Frühjahr ausbleibt. Bleibt noch die Hoffnung auf den Februar.
    Viele Bussi von daheim, Mama



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  2. Hast ja eh von Joszep geschrieben. Wo genau lebt er?

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  3. Lieber Mark,
    jetzt musst halt mit uns als Blog-Reisebegleiter vorlieb nehmen :)......Mal so auf die Schnelle drei Stunden Flug nach Christchurch - wenn ich mir vorstelle, dass wir es nicht mal mehr auf die Kanaren schaffen!!!! Schon beachtlich!! Toll dass es so lange hell ist - bei uns wird's derzeit den ganzen Tag nicht mehr richtig hell, nur neblig, regnerisch etc... Hoffe, dass der Schlafsack genug Wärme gespendet hat und freu mich auf die nächsten Berichte.
    Liebe Grüße Elisabeth

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  4. Lieber Mark,
    bitte melde Dich bald.Mache mir große Sorgen wegen des Erdbebens und außerdem ist ein
    Zyklon in der Gegend.Pass auf Dich auf und melde Dich so bald als möglich.
    Bussi, Mama

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  5. Hallo, frozen Kiwi!
    Finde das Erlebnis mit deinem 'neuen Freund', dem Busfahrer aber schon ausgesprochen nett. Bei uns schauen dir die Busfahrer nur im Seitenspiegel zu, wie du die letzten Meter bis zum Bus sprintest, machen dann vor deiner Nase die Tür zu und düsen mit Vollgas los (na ja, wahrscheinlich haben sie sonst nix zu lachen).
    Gestern hatte es nachmittags 18°C (hab' mich beim Gassi gehen deppert gschwitzt; Mimi hätte auch gerne ihren Pelz ausgezogen - wurde ihr ausnahmsweise verboten). Hier gibt es schon ganz viele Gänseblümchen in den benachbarten Wiesen. Ab morgen leider Sauwetter angesagt - pfui!
    Hoffentlich kannst dir jetzt Gegenden in Neuseeland anschauen, die nicht vom Zyklon bzw. Ausläufern betroffen sind. Neuseeland ist ja groß genug...
    Liebste Grüße, Nathalie

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  6. Oooh, coole Gegend!
    Photoshoppe mich in die Bilder rein, dann bin ich noch dabei!!!!
    Far-distance-priority-delivery (->avoiding SQ Airlines ;-) hehee)-kiss!!! :*

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