Am nächsten Tag fuhren wir bei noch relativ schlechtem Wetter gen Norden nach Mount Maunganui, welche als die Surfer- und Party-Metropole der Bay of Plenty gilt. Zum Partymachen waren wir natürlich nicht dort, sondern wir wollten uns den Ort einfach mal ansehen, von dem Joseph so geschwärmt hat und wo er unbedingt hinziehen will.
Während wir den Aussichtsberg des Städtchens bestiegen, besserte sich das Wetter allmählich (der eine oder andere Schauer zog aber noch durch), was bedeutete, daß Lusi wohl endlich komplett durchgezogen war.
Vom Aussichtsberg aus konnten wir einen tollen Blick auf die Bay of Plenty werfen, und wir bekamen eine Ahnung davon, warum Joseph unbedingt hierher will.
Da Florian seine Sonnenbrille irgendwo zwischen Gisborne und Rotoruo angebaut hatte, verbrachten wir den Rest des Tages damit, eine neue Brille für ihn aufzutreiben, was uns in einige Shoppingcenters rund um Mount Maunganui führte.
Die Nacht verbrachten wir dann halblegal auf einem Stück grüner Wiese an der Küste. Am nächsten Morgen lud mich ein älteres Kiwi-Ehepaar, welches auf dem Parkplatz neben der Wiese in ihrem 13-Meter-Bus campte, in den Bus ein, um mir ihre Lebens- und Campinggeschichte zu erzählen und ganz stolz den Bus zu präsentieren.
Da Joseph über die Strände auf Coromandel so geschwärmt hat, mußten wir natürlich gleich ein paar davon auf unserer Strecke weiter nach Norden ausprobieren. Bei Waihi Beach wurden wir dann sogleich fündig. Da die Temperaturen endlich wieder zulegten, war auch gegen ein Bad am sonst menschenleeren Strand bei riesigen Wellen nichts einzuwenden.
Unser Tagesziel an Meerwasser war damit erreicht, und da noch genug Zeit war, beschlossen wir, etwa 80km nach Matamata zu fahren, um dort Hobbiton zu besuchen, die Filmkulisse des Hobbit-Dorfes aus Peter Jacksons Herrn der Ringe.
Auf dem Weg dorthin kamen wir in ein ehemaliges Goldgräbergebiet, welches wir sogleich inspizierten. Unsere Erfahrungen aus dem letzten Höhlentrip konnten wir in den alten Stollen gleich wieder aufwärmen.
Keine Sekunde zu früh fuhren wir los, um die letzte Führung für diesen Tag durch das Hobbit-Dorf zu erwischen. Exakt um 17 Uhr waren wir dort, kauften ein Ticket und sprangen in den Bus (der Lonely Planet war bei der Wegbeschreibung eher sparsam, weshalb wir fast zu spät gekommen wären). Warum genau eine Führung notwendig war, haben wir nicht verstanden. Die Hintergrundinfos waren eher dürftig. Wahrscheinlich wird den Touristen aber nicht zugetraut, das Dorf ohne Schaden zu hinterlassen durchqueren zu können, oder der Veranstalter brauchte einen Grund, um den irren Eintrittspreis von 75$ pro Nase rechtfertigen zu können.
Das Dorf ist natürlich einfach nur eine Filmkulisse für die Außenaufnahmen. Leider waren die Hobbit-Häuser reine Fassade. Keines der Häuser hatte wirklich Raum in sich (mit Einrichtung und so), weshalb wir diesbezüglich etwas enttäuscht waren. Eigentlich waren nur der Hobbit-Partybaum und das Hobbit-Pub echt, aber immerhin.
Im Dunklen kamen wir am späten Abend dann auf unserem Campingplatz an, stellten unsere Zelte blind auf und aßen ohne zu sehen, was da eigentlich am Teller lag.
Am nächsten Morgen machten wir zum Tagesauftakt einen kleinen Walk durch einen stillgelegten Eisenbahntunnel von exakt 1070m.
Anschließend machten wir uns auf den Weg zum Hot Water Beach. Vorher gabs aber noch eine recht späte Mittagspause am eher zufälligerweise gefundenen Traumstrand.
Im Wald, welcher an den Strand angrenzte, habe ich schon meine erste Unterkunft gefunden, sollte ich mal nach NZ auswandern wollen.
Am Hot Water Beach angekommen, mußten wir erstmal feststellen, daß wir leider gezeitenmäßig sehr ungünstig dran waren. Der Hot Water Beach zeichnet sich durch zwei heiße Quellen aus, welche unter dem Sand am Strand ins Meer fließen und welche man durch Angraben des Sandbodens zugänglich machen kann. Kurz gesagt: Man gräbt am Strand ein Loch und hat seinen eigenen kleinen Thermalpool.
Wir zogen also wieder ab und sahen uns zuerst die Cathedral Cove an, ein vom Meer erzeugte Aushöhlung im Fels in Kirchengröße.
Da Mission Hot Water Beach noch nicht erfolgreich abgeschlossen war, fuhren wir zurück auf den angrenzenden Campingplatz und studierten die Gezeitentabelle. Die heißen Quellen sind jeweils zwei Stunden vor und nach Low Tide zugänglich. Die nächste Low Tide wurde für 3:33 Uhr erwartet. Es war nicht allzu kalt, es war Vollmond, und wir wollten die Quellen eh für uns alleine haben. Also hieß es: Seeehr früh aufstehen.
Um 1:30 Uhr packten wir unsere Badesachen und die Schaufel und pilgerten im Mondschein zum Strand. Dort buddelten wir uns unsere Pools und genossen - zumindest zeitweilig. Denn entweder kam noch eine Welle aus dem Meer und kühlte unsere Pool drastisch ab, oder die Pools füllten sich mit dem 65°C heißen Wasser, was uns zeitweilig zum Frosch im Kochtopf werden ließ. Trotzdem eine sehr exklusive Sache so bei Mondschein im warmen Wasser am Strand zu baden.
Um 3:30 kehrten wir dann wieder auf den Campingplatz zurück, duschten und gingen für ein paar weitere Stunden schlafen.
Heute gings dann weiter nach Norden an vielen Stränden vorbei. Unser Ziel für heute ist Far North Coromandel - also die Nordspitze der Halbinsel. Gegen Abend werden wir sie hoffentlich erreichen.
Lieber Mark,
AntwortenLöschender "eher zufälligerweise gefundene Traumstrand" ist schon fantastisch...aber bei uns ist es auch recht schön!!!!!!☺
Bald bist Du wieder hier und wir freuen uns - habe noch ein paar tolle Tage...Ostern sehen wir uns.
Ganz lieben Gruß Elisabeth und Manuel
Bin schwer begeistert! Ein Wahnsinnsblick auf Bay of Plenty; wunderschöne Bilder und tolle Ausflüge - einfach uneingeschränkt SUPER SCHÖN (nur in die 'Lobster-Quellen' hätte ich mich möglicherweise nicht hineingesetzt)!!!!
AntwortenLöschenAuf einem Foto glitzern die Wände der Goldgräberhöhle so verdächtig. Womit wir wieder einmal bei dem Thema Souvenir wären...bin schon mit ein wenig Goldstaub zufrieden :-))
Alles Liebe und schöne Grüße an den zweiten Lobster, Nathalie
Hallo ihr zwei!
AntwortenLöschenWirklich tolle Fotos, da wartet man nur dass Frodo und Gandalf um die Ecke biegen...
Das beste Foto jedoch ist, wie ich finde, das Nachtfoto, wo dein Freund nach heißem Wasser buddelt, denn so viele Orbs auf einem Haufen sieht man selten, da hattet ihr jede Menge "Helfer" zur Seite ;-)
Genießt die restliche Zeit!
LG
Alfred
Hallo Mark,
AntwortenLöschenals Du beim letzten Eintrag etwas enttäuscht warst von the Bay of Plenty hab ich Nathalie genau Deine ersten zwei Bilder auf Wikipedia gezeigt und gemeint, dass Ihr vielleicht diese Gegend noch sehen
werdet. Und da ward Ihr nun - traumhaft schön dort.
Gottseidank hab Ihr Euch alle Abzweigungen in der Mine gemerkt und da auch wieder rausgefunden.
Die Fotos der Buddelei nachts - einfach süß.
Die Hütte - nach diesen Monaten mehr oder weniger in der Wildnis - ich glaube, sie reicht als
Behausung bei einer Auswanderung. WC, Dusche und Bett brauchst Du mittlerweile gar nicht mehr.
Die Strände gefallen mir natürlich wieder besonders gut ......einfach eine Trauminsel.
Ich hoffe natürlich, dass Dich trotzdem einiges nach Hause zieht, wir alle erwarten Dich schon sehnsüchtig,
ganz besonders Oma.(Dav und ich natürlich auch), Mama
Hii.
AntwortenLöschen☆ Loving das zweite Foto - du vor dem Bay Hintergrund. ☆
Keine Angst vor dem Höhlenmonster, das kenne ich, das tut (meist) nichts. :D
Und nettes Hobbitdorf- eh vollständig, was braucht man schon mehr als nen Partybaum und ein Pub? :D
Bei den heißen Quellen ward ihr echt mutig, oder gut informiert. In Island zumindest hat das Wasser, das hochsteigt, an die 200 Grad - da wäre man schnell durchgegart.
Bis bald!
:-* :-*