Wie ich im letzten Blogeintrag schon geschrieben habe, gilt der Versicherungsschutz unseres Autos nur auf offiziellen Straßen. Am Ninety Mile Beach also nicht, weshalb wir vorgestern beschlossen haben, den Strand nicht zu befahren. Naja, was soll ich sagen: Wir konnten der Versuchung nicht widerstehen. Das sah etwa so aus:
- "Fahren wir einfach nur runter zum Strand, um das Meer zu sehen."
- Naja, fahren wir halt ein paar Meter, einfach nur schauen, wie es ist.
- Ah geh, jetzt samma scho da, fahr ma gleich gscheit.
Einfach Hammergeil!! Rechts schossen die Dünen, links der Ozean (eigentlich die Tasman See) mit 80 Sachen vorbei.
Passiert ist natürlich nichts. Der Strand steinhart, 100 Meter breit und kaum Verkehr (hin und wieder kam uns ein 4WD entgegen, ganz selten ein Mietwagen :-)). Nur bei der Abfahrt vom Strand, einem Zugang zu einem Campingplatz mit recht tiefem Sand und leichter Steigung, hatte ich kurz Zweifel, ob wir uns nicht gewaltig blamieren und vor den Augen der anwesenden Camper mit unserem 2WD steckenbleiben würden (depperte Touristen, die mit einem normalen Auto offroad fahren wollen) . Ein Pärchen, das uns den kleinen Hügel heraufkommen sah, machte den Anschein nur darauf zu warten, daß wir festsitzen. Der brave Toyota hats aber gut geschafft, obwohl wir ordentlich durch den Sand gepflügt sind.
Kurz vor Cape Reinga wartete dann gleich das nächste sandige Abenteuer auf uns, The Giant Te Paki Sand Dunes. Wer schon mal im Süden Gran Canarias (oder in einer beliebigen Sandwüste) war, kann sich vorstellen, worum es sich da gehandelt hat. Der Unterschied: Im Hinterland ist alles saftig-grün, wie das ganze Northland eben.
Eine der Dünen war so steil, daß sie sich super zum Sandboarding eignete. Es gab zwar keine Snowboards zu leihen, jedoch speziell präparierte Body-Boards um 15$ pro Stunde. Eines davon haben wir uns natürlich gekrallt.
Am Bauch liegend und kopfvoran stürzt man sich da die Düne hinunter. Die Geschwindigkeit unterschätzt man leicht, man könnte das Erlebnis durchaus mit Bobfahren am Schnee vergleichen.
Nach einer kleinen Dünenwanderung gabs noch Lunch, bevor wir zu Cape Reinga aufbrachen. Dort befindet sich einerseits ein hübscher Leuchtturm und andererseits ein recht spektakuläres Phänomen: Tasman See und Pazifik stoßen hier auf einander, was zu großen, brechenden Wellen mitten im Meer führt. Weiters hat man einen tollen Blick auf Cape Maria van Diemen.
Da wir vor Sonnenuntergang noch Zeit hatten, beschlossen wir; einen etwa 45-minütigen Walk zu einem einsamen Strand (Te Werahi Beach) zu machen, der dem Cape Maria van Diemen vorgelagert ist. Nachdem der Strand nur auf dem Fußweg erreichbar ist, hatten wir ihn für uns alleine. Die gewaltigen Wellen dort luden zu einem actiongeladenen Bad ein.
Zu Sonnenuntergang waren wir dann pünktlich wieder am Leuchtturm und durften die Sonne im Ozean untergehen sehen.
Es war schon wieder fast dunkel, als wir am Campingplatz ankamen. Zelt aufbauen und Kochen also wieder mal mit Stirnlampe.
Gleich neben dem Platz, an dem wir unsere Zelte aufgebaut hatten, versteckte sich in einem Baum ein Opossum, welches ich dieses Mal super vor die Linse bekam. Als dann noch ein zweites Opossum während meines Photoshootings auf den Baum kletterte, durfte ich einen Kampf auf Leben und Tod mitansehen (naja, fast, zumindest wars eine ordentliche Keilerei). Als Ergebnis flüchtete eines der Tiere (der Verlierer) vom Baum und sprang mich bei seiner Flucht versehentlich an. Jetzt kann ich behaupten, in NZ von einem wilden Tier angefallen worden zu sein.
Heute fuhren wir dann die Ostküste des Northlands wieder ein Stück herunter. Am Donnerstag müssen wir ja in Auckland sein, um das Auto zurückzugeben. Dabei kamen wir (wieder mal) an traumhaften Sandstränden vorbei, wobei der eine oder andere auch wieder beschwommen wurde und erreichten schließlich die Bay of Islands, welche wir uns morgen zur Brust nehmen werden.
In a kingdom far far away/north.
AntwortenLöschenWunderschön und lustig!!
*freu und n bisschen 'will auch'*
War klar dass ihr am Strand fahren wollt/werdet. Etwas Risiko gehört dazu, und du bist ja eh schon Profi.
Sandboarding sieht sehr lustig aus. :-)
So schön, dass ihr immer wieder aufs Neue, auf jeder Teilstecke eine so gute Zeit habt. :-)
Danke fürs Teilen der mittlerweile unzähligen Erlebnisse!
Ich zähle indes die Tage und freue mich sooo sehr auf dich ♡!!