Samstag, 22. März 2014

Lower Northland

Am frühen Abend kamen wir dann wie geplant an der äußersten Nordspitze der Coromandel Halbinsel an und bezogen unsere Campsite, von welcher wir uns im Vorfeld schon viel erwartet haben, da sie in meiner Wiki-Camps App fünf Sterne bekommen hat. Und tatsächlich: Der Spot war einfach traumhaft. Unser Fleckchen Wiese, wo wir unsere Zelte aufstellten, lag direkt am einsamen Strand, von dem wir einen tollen Blick auf den Ozean hatten.Die Sonne, welche hinter dem Hügel, über den wir den Campingplatz erreicht haben, unterging, tauchte die Bucht in die verschiedensten Farbabstufungen von Blau, Gelb und Orange.




Am nächsten Morgen standen wir schon zeitig auf, da wir noch einen Küsten-Walk in Far North Coromandel machen wollten, bevor wir ins Northland aufzubrechen hatten. Der Walk verband das Flair einer saftig-grünen Alm mit dem tiefen Blau des Ozeans. Der Sommer schlug nochmals ordentlich zu, sodaß wir auf dem Walk durchaus ins Schwitzen kamen. Das Auf und Ab der Küstenlinie ließ doch fast 600 Höhenmeter zusammenkommen, wo wir ursprünglich davon überzeugt waren, daß es eh nur geradeaus gehen würde. Auf einem Zwischengipfel mit tollem Rundumblick auf Ozean und Alm beschlossen wir dann umzukehren. Es sollte ja noch ein langer Tag werden.






Nach etwa vier Stunden Gehzeit kamen wir an unseren Ausgangspunkt zurück, nahmen noch ein erfrischendes Bad im Meer und machten uns dann auf den durchaus anstrengenden Weg von Coromandel nach Northland. Obwohl wir von der Gegend um Auckland, wo wir geplanterweise die nächste Nacht verbringen wollten, nur etwa über 50km entfernt waren (Luftlinie), bedeutete das Umfahren der Bucht einen Weg von über 200km mit etlichen gravel road Passagen und endlos kurvigen Küstenstraßen.
Wir fuhren an Auckland, der einzigen ernstzunehmenden Stadt Neuseelands, vorbei, standen seit Langem wieder mal im Stau (so als kleine Vorbereitung auf unsere Rückkehr nach Europa) und erreichten kurz vorm Dunkelwerden die ausgewählte Campsite, auf der wir dank der komplizierten Registrierungsprozedur erst um etwa 21 Uhr unsere Zelte aufstellen konnten. Daß der Campingplatz eigentlich von einem Jugendlager mit 150 Teenagern exklusiv gebucht worden war, kam erschwerend hinzu, jedoch haben wir unser ruhiges Plätzchen zum Übernachten gefunden.
Am nächsten Tag fuhren wir zuerst die Ostküste des Northland hinauf. Wir machten einen Zwischenstop zum Lunch und zum Baden an einem wirklich ausgezeichneten Strand, bis uns ein heftiger Schauer zum Weiterfahren animierte.





Unser Tagesziel sollten die Kauri-Wälder an der Westküste sein. Kauri sind die größten Bäume Neuseelands, vom Aussterben bedroht und kommen nur im Northland vor. Auf dem Weg nach Norden bestiegen wir noch den Tokatoka Peak, einen extrem spitzen Berggipfel mitten in flacher Landschaft, welcher uns zum bisher schnellsten Gipfelsieg (etwa 10 Minuten, die dafür aber ultrasteil) verhalf. Von dort auf hatten wir einen super Rundumblick über die umgebende hügelige Landschaft.




 
Am frühen Abend erreichten wir unser Camp, machten vor dem Schlafengehen noch einen Nightwalk in den Wald in der Hoffnung vielleicht einen der Kiwis, welche in diesen Wäldern leben sollen, zu sehen (leider hatten wir kein Glück) und gingen schlafen. Am nächsten Morgen (also heute) standen wir wieder zeitig auf, machten den Walk des letzten Nacht erneut (diesmal bei Tageslicht eben) und sahen die ersten Kauribäume, welche hier einen Durchmesser bis zu 3,5m erreichten. Die richtig großen Trümmer sollten aber noch kommen. Dazu mußten wir aber noch einige Kilometer fahren. Auf dem Weg in den Nationalpark kamen wir noch bei den Kai Iwi Lakes vorbei, von denen einer einen fast weißen Sandstrand und auch Sandgrund hatte.



Den See mit seinem glasklaren Wasser zu beschwimmen, war natürlich eine Selbstverständlichkeit - einfach herrlich!
Nach dieser willkommenen Erfrischung gings dann in den Nationalpark, wo wir auf einem etwa eineinhalbstündigen Walk den größten, den fettesten und den siebstgrößten lebenden Kauri der Welt bewundern konnten. Diese Riesen waren nur eines: eindrucksvoll. Aber das sieht man ja eh an den Bildern. Sie erinnerten etwas an diesen Riesenbaum im Film "Avatar".


Unser Tagesziel heute war Kaitaia und damit der Einstiegspunkt zum 90 Mile Beach. Die Fahrt dorthin hatte einige optische Leckerbissen, wie die Riesendüne, auf der man auch Sandboarden kann, auf Lager. Mit dem Sandboarden wurde es leider nichts, da ein Megaregenschauer den Sand zum Boarden unbrauchbar gemacht hat. Also sparten wir uns den Weg zur Düne und betrachteten sie aus der Ferne.


Ursprünglich hatten wir die Idee, den 90 Mile-Beach mit unserem Auto hinaufzufahren (also am Sand), jedoch haben wir jetzt herausbekommen, daß da unsere Versicherung aussteigt. Das Risiko gehen wir also nicht ein. Eventuell können wir aber morgen den einen oder anderen Abstecher zum Beach, der eigentlich nur 90km lang ist (anstatt Meilen), machen. Auf jeden Fall bescherte uns der Beach heute einen genialen Sonnenuntergang.





5 Kommentare:

  1. Hallo Mark,
    ja, da ist eine Aufnahme beeindruckender als die andere,aber für mich als totaler Naturromantiker - n a t ü r l i ch -die letzten 4 Bilder das Highlight schlechthin.
    Die Größe des Kauris läßt sich durch den Vergleich Mark-Baum erahnen - wie mächtig und gigantisch er aussieht, der Baum.
    Beim Bild mit dem Weidezaun könnte man meinen Du wärst in Embach, um Dich beim nächsten wieder am Traumstrand zu sehen...
    Ach Mark, genieß die letzten Tage noch ....., dennoch sind wir alle so froh, Dich bald wieder in die Arme schließen
    zu können.Es war auch für uns eine lange, spannende, schöne Reise dank Deines Tagebuchs, in unseren Köpfen
    allerdings bist Du schon fast wieder hier angekommen.
    Liebste Grüße, Mama

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  2. Wie schön - der wundervolle Lake mit dem fast weißen Sandstrand und dem türkisblauen Wasser - ganz nach meinem Geschmack und die letzten Fotos sowieso!
    Wir, Alfi, Ma, Mimi, Nachbarwuffi Chilli, eine kleine Dickpopschhündin auf 4 kurzen Haxerl und meinereiner, sind heute rund um den Fuschlsee gegangen.
    Gott sei Dank gibt's auch bei uns wenigstens ein paar schöne Ausflugsziele, sonst würde ich bei deinen wundervollen Bildern vor Sehnsucht in eine Dauerdepression fallen.
    Also, auch wir hatten heute ein türkisblaues Wasser...Chilli (Sternzeichen 'Jack Russel'; Aszendent 'eigensinniger Wasserhund') hat bei jeder Gelegenheit ihr kleines Bauchi in den See getunkt und würde jetzt noch drinnen stehen, wenn wir sie nicht rausgezogen hätten ;-)
    Liebste Grüße sendet dir die Salzburg-Gang

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  3. wunderbar, wie immer :)
    Ingeborg

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  4. Wahnsinns-Bilder!! Wie gewohnt.. ;-)
    Bis bald dann mal und noch super schöne Tage auf der anderen Hälfte der Erde! :-)
    Edith

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  5. Hallo Mark,
    dachte vor einigen Tagen beim Spaziergang durch den Wald, dass nun die letzten Schneereste im Schatten
    dahinschmelzen und Du keinen Schnee für heuer mehr siehst(im Tal) und nun schneit und schneit es
    heute den ganzen Tag durch.Bin durch den Wald gestapft - nicht zu weit, weil zu anstrengend-und hatte
    dabei das Gefühl, der einzige Mensch der Welt zu sein.Tiefverschneit, große, dichte Flocken, die Sicht
    sehr eingeschränkt, aber wunderschön. Wie lange das andauert weiß ich nicht, vielleicht hast Du aber
    doch noch ein paar Tage Winterfeeling, bevor der Frühling endgültig da ist.
    Liebe Grüße, Mama

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