Wir fuhren nach Frühstück und Chillen am Strand wie geplant auf die Landzunge zwischen Queen Charlotte Sound und Kenepuru Sound. Die ewig lange, kurvige und extrem schmale Straße kostete uns zwei Stunden Fahrt (für etwa 80km), nach denen wir uns noch auf einen kleinen Walk machten ("... unseren täglichen Walk gib uns heute ..."). Ausgezahlt hat sich die Kurvenfahrt aber auf jeden Fall.
Am frühen Abend schlugen wir unser Lager auf einem kleinen DOC-Campingplatz am Kenepuru Sound auf, nahmen eine kalte Dusche (warme gabs eh keine) und beobachteten unsere Zelte, wie sie sich im stärker werdenden Wind bogen.
Schlußendlich beschlossen wir dann, unsere Zelte doch nochmals abzubauen und an einer windstilleren Stelle in der Nähe der Toiletten (haben gottseidank nicht gestunken) wieder aufzubauen. Als Belohnung gabs dann gerade Zelte und einen wunderschönen Sonnenuntergang über dem Sound.
Am nächsten Tag beschlossen wir, einen Teil des Queen Charlotte Tracks zu gehen (etwa 3 Stunden), welcher u.a. zu einem Lookout führte, von welchem aus man in beide Sounds sehen konnte.
Wir trafen auf dem Walk auch eine etwas ältere deutsche Lady, welche wir schon im Abel Tasman NP getroffen hatten, plauderten eine Weile und machten uns angesichts des aufziehenden Schlechtwetters auf den Weg zum Auto.
Wir fuhren nach Picton, wo wir uns seit 10 Tagen das erste Mal wieder einen "richtigen" Campingplatz leisteten. Wir wuschen die Wäsche und genossen die warme Dusche.
Nach einer bitterkalten Nacht (4°C) besichtigten wir am nächsten Morgen noch die Marina von Picton und machten uns dann zum Fährhafen auf.
Das Auto wurde auf Deck 5 abgestellt, und wir eilten auf Deck 10 (das Sonnendeck), von wo aus man noch einen tollen letzten Blick auf Picton werfen konnte. Am Schiff trafen wir auch wieder die Lady, die wir am Vortag beim Wandern getroffen hatten. NZ, so scheints, ist doch recht klein.
Um 14 Uhr ging dann die etwa dreieinhalbstündige Reise (92km) auf die Nordinsel los. Das riesige Schiff legte ab und bewegte sich durch den Queen Charlotte Sound auf die Cook Straße (die Meeresenge zwischen den beiden Inseln) zu.
Während sich Wind uns Wellen im Sound noch in Grenzen hielten, ging es auf der Cook Strait ordentlich ab.
Der Kahn schaukelte wirklich ordentlich, und ich hatte keine sea sickness pills mehr, sodaß mir nichts anderes übrig blieb, als am nunmehr eiskalten und stürmischen Sonnendeck zu bleiben, wo der Seegang einigermaßen erträglich war. Wir besuchten kurz für einen Snack das Bordrestaurant, wo man den Leuten ansehen konnte, daß hier nicht wenige Probleme mit den Wellen hatten. Die Leute waren unter Deck wie auch am Sonnendeck fleißig am Kotzen, und auch ich mußte nach 30 Minuten unter Deck wieder nach oben, um meine Fish and Chips bei mir behalten zu können.
Um etwa 18 Uhr liefen wir mit etwas Verspätung im Hafen von Wellington, der Hauptstadt von NZ (ist nicht die größte Stadt - das ist Auckland), ein, wo wir versuchten, möglichst schnell von Bord zu kommen, um das neuseeländische Nationalmuseum Te Papa zu erreichen. Dort hatte ich mich nämlich mit Joseph (der Jozsep aus Ungarn, den ich in Sydney getroffen habe) verabredet.
Wir erreichten das Museum recht schnell, erkundeten die Umgebung und warteten erstmal bis zum via EMail abgemachten Zeitpunkt.
Um 19 Uhr tauchte Joseph dann wie verabredet auf und hatte gleich tausend Ideen, was er uns in Wellington nicht alles zeigen könnte. Wahnsinnig viel Zeit dafür war aber nicht, weil wir in der Nacht noch unsere Campsite erreichen mußten und Joseph gerade dabei war, sich für eine Prüfung vorzubereiten. Also gabs das Schnellprogramm für Wellington-Besucher.
Nach der kurzen Stadtbesichtigung gings in ein gemütliches Bierbeisel, wo uns Joseph hochambitioniert die wichtigsten Spots, die es auf der Nordinsel zu besuchen gilt, näherbrachte. Jetzt ist unser Programm für die nächsten Wochen noch voller ;-) Trotzdem sind wir Joseph außerordentlich dankbar, da wir durch ihn Insidertips aus erster Hand bekommen haben.
Nach eine recht kurzen Nacht am Freedom Campingplatz 25km nördlich von Wellington (wir kamen erst nach Mitternacht dort an) ging es heute Richtung Norden, wobei wir uns als Tagesziel den höchsten Vulkan Neuseelands, den Mount Taranaki, ausgesucht haben. Entlang der Strecke gabs aber auch den einen oder anderen netten Spot.
Mount Taranaki ist ein aktiver Vulkan, der das letzte Mal vor etwa 350 Jahren ausgebrochen ist. Laut Lonely Planet ist ein erneuter Ausbruch überfällig. Wir haben aber keine Angst, daß das genau jetzt passiert, also gings gleich ins Abenteuer. Mit fast 2600m Höhe ist seine Besteigung nicht nur technisch eine Herausforderung. Wir werden diese nur zum Teil annehmen, da uns Zeit, Wille und Ausrüstung für so einen Mördertrip fehlt.
Heute gings erstmal nur zu den Dawson Falls und den Wilkies Pools auf etwa 1100m Höhe. Was wir morgen machen und ob wir noch weiter auf den Vulkan hochgehen, ist noch nicht fix. Hängt auch ein bißchen vom Wetter ab, das sich hier ständig ändert. Jetzt gibts erstmal ein gutes Nächtle am Freedom-Campingplatz.
Hello North Island!
AntwortenLöschenErstmal, gut schaust du aus, fescher Kerl. :-)
Passend zu der schönen Umgebung und zum romantischen Sonnenuntergang.
Die Fährenfahrt stell ich mir 'lustig' vor, lauter arme kotzende Leute. Kann mir dich am Deck gut vorstellen -wie am diveboat.
Schöne Zeit im Hobbitland und keinen Stress!
Kuss :-*
Bin immer wieder beeindruckt, dass du bei dem ganzen Sightseeing-Stress noch Zeit findest, so viel zu schreiben!!
AntwortenLöschenHoffentlich ist das Wetter in den kommenden 2 - 3 Tagen nicht ganz so grauslich (wie es der Wetterbericht vorhersagt).
Deinen Tierchen geht es - so weit ich das beurteilen kann - recht gut. Muss allerdings doch einmal nachzählen, ob noch alle 'anwesend' sind ;-) Wir haben auf alle Fälle keines davon auf den Grill geschmissen (zu mager)...
Liebste Grüße, Nathalie
Lieber Mark,
AntwortenLöschenwünsche Euch tolle Erlebnisse auf der Nordinsel.Wellington scheint eine bezaubernde Stadt zu sein - auf alle
Fälle ist sie wunderschön gelegen. Den bisherigen Aufnahmen nach, erwarten Euch (und uns) wieder
ganz besondere Naturschönheiten. Freue mich schon auf die nächsten Berichte und Bilder.
Genieß diese letzten Wochen!! Liebe Grüße, Mama